53°33'58.0"N 9°36'44.4"E
Hogendiekbrücke





Deichhufendörfer und Ortskerne an Brücken

Die Deiche an der Lühe stehen unter Denkmalschutz. Die Dörfer beiderseits der Lühe: Mittelnkirchen Ort, Mittelnkirchen Hohenfelde, Neuenkirchen östlich des Flusses und Bergfried und Guderhandviertel westlich des Flusses sind für das Alte Land typische, historische Deichhufendörfer – so wie an der Este Leeswig, Königreich, Hove und Moorende –. Sie folgen den Schwingungen des Flusslaufs, ebenso wie Deich und Straße. Die Höfe stehen mit dem Schmuckgiebel zum Deich, voneinander durch Gräben getrennt, mit den typischen Vorgärten. Wirtschaftsteil,  Obsthöfe, die historischen Hufen der landwirtschaftlichen Flächen erstrecken sich hinter den Häusern als lange Streifen.

Steinkirchen hingegen ist eine typisches „Flächenelement”, das sich rund um die Brücke gebildet hat – so wie Estebrügge an der einzigen Este-Brücke flussabwärts von Buxtehude entstand –. Hier siedelten sich frühzeitig Handwerker, Händler und Gastwirte an und rund um Brücke und Kirche entstand ein Ortskern.


Die Hogendiekbrücke

1975 wurde die 42 Meter lange und 1,5 Meter breite Hogendiekbrücke nach dem Vorbild der alten holländischen, auch im Alten Land ortstypischen Zugbrücken gebaut. Diese Fußgänger- und Fahrradbrücke verbindet Mittelnkirchen mit Steinkirchen. Es ist eine feststehende Holzbrücke.
2014 wurde die Brücke durch einen weitgehend identischen Neubau mit massiver Gründung erneuert. Der Neubau wurde von der Europäischen Union finanziell gefördert.


Die Breite Brücke in Steinkirchen

Eine Brücke hat schon im 14. Jahrhundert bestanden – wie sie damals ausgesehen hat, wissen wir nicht. Zuvor wird der Fluss über eine Furt zu überwinden gewesen sein.
Auf jeden Fall war es eine feststehende Holzbrücke, die 1880 so marode war, dass sie erneuert werden musste. Die Schiffer und Obsthändler forderten eine bewegliche Zugbrücke.
Die neue Klappbrücke konnte jederzeit durch einen Brückenwärter für den Flussverkehr geöffnet werden.
1936 wurde die Klappbrücke bei einer Sturmflut überspült. Als Ersatz wurde zuerst eine feste Hochbrücke geplant; allerdings gab es starken Widerspruch aus der Bevölkerung, da eine solche Brücke das Ortsbild stark verändert hätte. Lühe abwärts wurde nun ein Sperrwerk gebaut und die alte Brücke in der Ortsmitte ausgebessert.
1945 kurz vor Kriegsende wurde die Brücke von deutschen Soldaten gesprengt.
Heute befindet sich an der Stelle die gemauerte Brücke für den Autoverkehr.